Letzte Woche gab es ein Ereignis, dass mich sehr an letztes Jahr erinnert hat. Die Schulen in Baden-Württemberg wurden wieder für Präsenzunterricht geöffnet. Nach fast einem Jahr Homeschooling waren alle drei Kinder endlich wieder in der Schule. Die Freude darüber währte nicht lang, denn um 10:00 klingelte mein Handy und die Sekretärin der Schule informierte mich darüber, dass mein Sohn positiv getestet wurde und ich ihn bitte abholen soll. Damit hatte ich alle drei Kinder wieder zu Hause. Glücklicherweise war der Schnelltest falsch positiv, denn das PCR Testergebnis fiel negativ aus. Es war kurze Zeit sehr viel Unruhe und Stress im Haus und erinnerte mich ans letzte Jahr. Wir waren mitten in den Sommerferien in Baden-Württemberg und hatten die letzten drei Wochen Ferien vor uns als ich plötzlich mit meinen zwei Söhnen in Quarantäne saß!
Um es vorweg zu nehmen, wir hatten alle keine Symptome und waren wohl auf. Mein großer Sohn war mit seinem Freund und dessen Familie im Urlaub und wurde auf dem Rückflug am Flughafen routinemäßig auf COVID-19 getestet. Während alle Mitreisenden negativ getestet wurden, bekam mein Sohn ein positives Testergebnis zurück. Obwohl es im Rahmen der Möglichkeiten war, denn man kann sich ja überall anstecken, dafür muss man nicht mal verreisen, hat mich das anfangs ziemlich aus der Bahn geworfen. Es begann ein täglicher Kontakt zum Gesundheitsamt und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass alle Mitarbeiter unheimlich freundlich und verständnisvoll waren. Nichts desto trotz ist es interessant, welcher Prozesse in mir selbst losgingen. Die ersten zwei Tage in Quarantäne hat mich mein positiver Mindset verlassen und ich war nah am Wasser gebaut. Nach zwei Tagen war ich wieder auf Kurs und habe versucht das Positive an der ganzen Situation zu finden. Ich konnte meinen lange liegengebliebenen Onlinekurs endlich abschließen und einen neuen beginnen.
Ich bin näher mit meinen Söhnen zusammengerückt, wir haben Spiele gespielt und Videoabende mit Popcorn gemacht. Kurzum, wir haben uns nicht unterkriegen und das Beste aus der Situation gemacht. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass meine Tochter glücklicherweise für eine Woche bei meiner Mutter in Berlin war, um mal die Oma ohne ihre Brüder zu genießen. Aus dieser Woche wurden stattdessen drei Wochen und ihr Geburtstag lag leider mittendrin. Das hat es mir am schwersten gemacht bei meinem positiven Mindset zu bleiben. Meine Tochter war sehr traurig an ihrem Geburtstag, ohne uns zu sein und auch ich hatte damit zu kämpfen. Nachdem ich mich genug in Selbstmitleid gebadet habe, habe ich überlegt, wie der Geburtstag trotzdem ein schönes Fest für sie werden kann. Dann habe ich Freunde und Bekannt kontaktiert und sie gebeten meiner Tochter Geburtstagskarten zu senden. Ich glaube meine Mama hat noch nie soviel Post im Briefkasten gehabt. Manche haben sogar kleine Päckchen geschickt.
WAS ICH AM MEISTEN DARAUS GELERNT HABE
Was ich jedoch am meisten in dieser Zeit gelernt habe, ist, wie ich mit negativen Menschen umgehe, die mich runterziehen und wie ich Grenzen setze. Darin war ich noch nie gut, aber ich kann dir sagen, in einer Extremsituation - heißt, wenn du in der Klemme sitzt und auf Hilfe angewiesen bist, merkst du, auf wen du dich verlassen kannst. Wenn du in Quarantäne bist, werden die alltäglichen Dinge eine Herausforderung. Wer geht für dich einkaufen? Wer geht mit dem Hund Gassi? Wer hilft dir, diese Zeit zu überstehen? Von einigen Freunden und auch in meiner eigenen Familie bin ich von einigen sehr enttäuscht worden und hatte eine extreme Wut im Bauch. Dies ging ein, zwei Tage und dann habe ich festgestellt, dass diese Wut nur mir selbst schadet und niemandem anders. Also habe ich den Kontakt eingestellt und Nachrichten und SMS von ihnen ignoriert. Deshalb möchte ich dir mit auf den Weg geben, wie wichtig es ist Grenzen zu setzen.
Wenn du in deinem Umfeld Leute hast, die dich runterziehen und dir deine Energie rauben, dann ist es wichtig für dich, wie du mit ihnen umgehst. Wenn es sich dabei um Familie handelt, wirst du den Kontakt nicht komplett abbrechen können, aber du kannst an deiner Einstellung ihnen gegenüber arbeiten.
Einer meiner Mentoren – Brendon Burchard - formuliert es sehr schön!
Er sagt immer „Let life be their educator!“
Lass das Leben der Lehrer von negativen Menschen sein und fokussiere dich nicht auf sie. Stattdessen fokussiere dich auf die Freunde, die dir eine große Hilfe sind. Spüre Dankbarkeit für das, was du schon hast. Versuche den Kontakt so weit wie möglich zu reduzieren und wenn du das nicht kannst, zieh dir eine imaginäre Ritterrüstung an, die dich beschützt und von der die Negativität abprallt und zurückreflektiert wird. Ich persönlich habe mir einen imaginären „Teflon-Mantel“ übergeworfen. Wie bei den Teflon-Bratpfannen, an denen nichts haftet, bleibt an meinem Mantel nichts haften, sondern prallt ab und schützt mich so vor negativen Sticheleien und Situationen.
Wenn du Tipps hast, wie du mit negativen Menschen umgehst, freue ich mich, wenn du sie mit mir teilst.